BIM macht Geschichte


Die Digitalisierung der Bauwirtschaft macht historische Gebäude wieder erlebbar. Studierende der Hochschule Biberach haben ein Gebäude modelliert, das seit über 80 Jahren nicht mehr existiert: die 1938 zerstörte Synagoge in Laupheim.

Nach fast 82 Jahren öffnet die in der Pogromnacht des 9. November 1938 zerstörte Synagoge in Laupheim wieder ihre Pforten – zumindest virtuell. Betreut von Professor Christof Gipperich haben Studenten des Ausbildungsgangs Bau-Projektmanagement an der Hochschule Biberach gemeinsam mit Experten des BIM-Labs der Hochschule auf Grundlage von Augenzeugenberichten, historischen Fotos und einem erhaltenen Holzmodell des Gotteshauses einen digitalen Zwilling des Gebäudes modelliert. Den Anstoß für das Projekt gab das Laupheimer Museum zur Geschichte von Christen und Juden. Dessen Besucher können mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille nun einen Rundgang durch die Synagoge machen.

In die Modellierung brachten die BIM-Experten der Hochschule sowie ihre Studenten ihre Kompetenzen als Bauingenieure ein. Bei der Rekonstruktion des Dachstuhls zahlte sich zudem aus, dass die Studentinnen Johanna Pflugfelder und Selina Schönleber im Zuge ihres dualen Studiums eine Ausbildung zur Zimmerin absolviert haben.

„Wir sind stolz, der Bürgerschaft Laupheims ihre Synagoge zurückgeben zu können, zumindest virtuell", fasst Pflugfelder ihre Erfahrung mit dem Projekt zusammen.

 


17.04.2020

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