Malerbetrieb setzt auf digitale Helfer, denn „der Aufwand lohnt sich“


Frank Oswald ist Inhaber und Geschäftsführer eines Maler- und Stuckateurbetriebs in Rheinhessen und setzt schon seit Jahren konsequent digitale Techniken und Methoden ein, um sein Unternehmen besser zu organisieren und von unnötiger Papierarbeit zu befreien. Bei der Vorstellung der ZEW-Studie in Berlin zeigte er eindrucksvoll, welche Vorteile die Digitalisierung gerade für kleine Betriebe bringen kann.

“Ansprache und Kommunikation mit den Mitarbeitern sind das Gut im Unternehmen”, so fasst Frank Oswald seine Motivation für den konsequenten Einsatz von digitalen Werkzeugen und Methoden zusammen. Noch lange bevor es Smartphones überhaupt gab, begann er alle seine Mitarbeiter mit Mobiltelefonen auszustatten.  Schon vor Jahren verschwand somit die “Zettelwirtschaft” bei der Arbeitszeiterfassung zugunsten einer digitalen Erfassung. Die Folge allein dieser kleinen Umstellung und “Revolution” in der Arbeitsorganisation seines Betriebs: Die Buchhaltung sparte sich einen halben Arbeitstag mit der mühevollen Übertragung der handschriftlichen Stundenzettel – und Unklarheiten und Konflikte mit den Mitarbeitern waren vom Tisch, weil alles zuvor klar kommuniziert und dokumentiert wurde.

Mittlerweile haben alle Mitarbeiter des Maler- und Stuckateurbetriebs Smartphones in der Tasche: Über  diese erfolgt nicht nur die Baustellen- und Arbeitsdokumentation, sondern auch die Fahrtenbuchführung. All das mündet in einen vollautomatisierten Abrechnungsprozess für die Buchhaltung. Frank Oswald hat sich auch Gedanken darüber gemacht, wie Mitarbeiter, die beispielsweise aufgrund ihrer Herkunft sich eher schwer tun, zu schreiben, problemfrei kommunizieren können: Sie tun dies über Sprachmitteilungen und Fotos und übermitteln so etwa mögliche Probleme auf der Baustelle.

Längst hat Frank Oswald auch NFC-Tags im Einsatz, kleine Chips, die einen Centbetrag kosten und mit Smartphones ausgelesen werden können. So nutzt er NFC-Tags etwa an allen seinen Maschinen und Geräten und hat so deren Verwaltung drastisch vereinfacht. “Ich weiß stets, wo welche Maschine von wem genutzt wird.” Auch gewisse Arbeitsroutinen, die etwa wegen der Rechnungsstellung dokumentiert werden müssen, sind über NFC-Tags “gespeichert”. So kleben direkt auf dem Armaturenbrett seiner Fahrzeuge zwei NFC-Tags: einer für “Fahrten zur Baustelle”, einer für “Fahrten zwischen Baustellen”. Um nun im Arbeitstagebuch diese Fahrten korrekt und zeitgerecht zu dokumentieren, müssen seine Mitarbeiter einzig ihr Smartphone in die Nähe des entsprechenden NFC-Tags halten. So befreit Digitalisierung nicht nur den Inhaber und die Buchhaltung von nerviger Schreib- und Papierarbeit, sondern alle Mitarbeiter. Auf den Geschäftserfolg wirkt sich dieses konsequente Nutzen von digitalen Werkzeugen und Methoden ganz klar aus, sagt Frank Oswald. Er schätzt, dass sein Betriebsergebnis um den Faktor zwei bis drei über dem Branchendurchschnitt liegt.


09.12.2019

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