3 Fragen an...Bauleiter Sebastian Gratzfeld


Die Firma KLEUSBERG befindet sich gerade in der Testphase zur Einführung eines Planmanagementtools, das vor allem die Bau- und Projektleiter bei Ihrer Arbeit unterstützen soll. Welche Herausforderungen bestehen bei der Auswahl eines solchen Tools? Welche ersten Erfahrungen sind gemacht worden und wo liegen die besonderen Herausforderungen? Diese Fragen und weitere klärt Sebastian Gratzfeld, Bauleiter bei der KLEUSBERG GmbH & Co. KG, einem mittelständischen Bauunternehmen, das sich auf das modulare Bauen spezialisiert hat und konsequent digitale Tools und Methoden einführt und einsetzt, um effizienter zu sein und auch, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. 

Wie sind Sie bei der Firma das Thema digitales Planmanagement angegangen, bei dem es darum ging, möglichst alle Pläne digitalisiert auch auf der Baustelle einzusetzen?

Im ersten Schritt galt es die Kriterien, die uns als Unternehmen KLEUSBERG wichtig sind, aufzuzeigen und zu priorisieren. Wichtig dafür ist es, schon mal einen gewissen Überblick über die Möglichkeiten der verschiedenen Lösungen zu haben. Was ist machbar? Im zweiten Schritt war es eine große Herausforderung, die Anbieter auf dem Markt ausfindig zu machen und in deren Leistungen vergleichbar darzustellen. Dabei war das Fraunhofer Institut in Magdeburg, das ja ein Partner im Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen ist, eine große Hilfe. Im Mittelpunkt stand die Aufgabenstellung: Wir wollen alle Pläne stets aktuell und einfach auf der Baustelle verfügbar und einsetzbar haben.


Wie haben Sie die Auswahl auf die letztendlich gewählten Anbieter eingegrenzt?

Wir haben einen Kriterienkatalog aufgestellt und die Kriterien priorisiert. Diesen Kriterienkatalog haben wir an die Unternehmen gesendet und um Antwort gebeten, ob das gewünschte Kriterium erfüllt werden kann. In diesem ersten Schritt fielen dann schon einige Anbieter heraus. Im zweiten Schritt haben wir uns einige Lösungen in Online-Präsentationen angeschaut und uns deren Herangehensweisen für unsere Anforderungen erklären lassen. Zum Schluss dieses Auswahlverfahrend verblieben noch zwei Lösungen, die wir jetzt intensiv in der Praxis bei uns testen.

Um den Einsatz der Tools vor Ort auf der Baustelle zu testen, wurden für die Bau- und Projektleiter mobile Geräte, nämlich Tablets, angeschafft. Welchen weiteren Nutzen konnten Sie bisher aus dem Einsatz der Tablets ziehen bzw. welche weiteren Vorteile bringt Ihnen der Einsatz des Tablets bei Ihrer Arbeit auf der Baustelle?

Ein Tablet ist heute auf der Baustelle nicht mehr wegzudenken. Ich würde schätzen, dass 50 Prozent der Teilnehmer an den Baubesprechungen ein Tablet benutzen, um ihre Anwesenheit und ihre Arbeit auf der Baustelle zu organisieren. Dabei steht eine riesige Fülle an Möglichkeiten zur Verfügung, die die Prozesse auf der Baustelle effektiver, schneller und besser gestalten können. Nicht nur durch ein Planmanagementtool. Ein Tablet beispielsweise, wie wir es jetzt im Einsatz haben, bietet einen riesigen App-Store voller Möglichkeiten. Aber auch die von Haus aus installierten Apps erleichtern den Arbeitsalltag. So kann man mit wenigen Handgriffen Markierungen auf einem Bild einfügen, eine Skizze anfertigen, in einem Protokoll mitschreiben usw. Man kann die Informationen einfach wesentlich besser und genauer weiterverarbeiten. Ich habe den Eindruck, dass dadurch viel weniger Fehler in der Ausführung gemacht werden. Ich möchte das Tablet nicht mehr missen.

Hinweis: Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen begleitet die Firma KLEUSBERG auf ihrem Weg in die Digitalisierung – die von ihr gemachten Erfahrungen dokumentieren wir für Sie hier.
 


09.08.2019