Dimension IT.2 - Wie gut werden Ihre Produkt- und Produktionsdaten in den IT-Systemen abgebildet?

Frage

Dimension IT.2 - Wie gut werden Ihre Produkt- und Produktionsdaten in den IT-Systemen abgebildet?

Beschreibung

In Bezug auf das eigene Produkt ist zu klären, inwieweit wichtige produkt- und produktionsspezifische Daten digital erfasst, aufbereitet und verarbeitet werden. Im Kern zielt dies auf klassische Product-Information-Management, sogenannte PIM- bzw. Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme, sogenannte PPS-Systeme ab. Wichtige weitere Produkt-Informationen finden sich jedoch auch in CAD-Zeichnungen, Dokumenten oder weiteren Datenquellen. Die meisten Unternehmen verfügen heute über unterschiedliche digitale Produkt- und Produktionsdatenverwaltungen, jedoch sind sie in der Regel nicht miteinander verknüpft. Im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung und Nachhaltigkeit rücken deshalb sogenannte Product-Lifecycle-Management, kurz PLM-Systeme immer mehr in den Mittelpunkt. Sie beschreiben mehr ein Konzept im Umgang mit der Erfassung, Aufbereitung, Verarbeitung und Nutzung von lebenszyklusbezogenen Produktdaten als ein singuläres Software-Produkt und daher eher die Integration unterschiedlicher IT-Systeme in eine zentrale Datenverwaltung. Es zielt deshalb darauf ab, alle produktrelevanten Daten vom Beginn des Lebenszykluses (Rohstoff-, Transport-, Verarbeitungsdaten aus der Lieferkette) über den eigenen Einflussbereich (vom Einkauf über die Planung&Entwicklung, Lagerhaltung, Produktion, Lieferung zur Montage) bis zu dessen Nutzung, Wartung und End of Life in einem zentral und produktspezifisch gesteuerten Datenfluss zu integrieren. Das definiert eine neue Anforderungsdimension für alle bislang im Einsatz befindlichen Softwareprodukte, die zumeist mehr auf ein eigenes Datenmanagement und dessen Verarbeitung fokussiert waren, hin zu einer offenen und zugänglichen Datenarchitektur, die neben der eigenen Datenverwaltung auch einen externen Zugriff auf diese Daten durch andere IT-Systeme erlaubt. Hierzu müssen die Daten zum einen idealerweise in einer Datenbank nutzbar und sauber strukturiert sein und es zudem von diesen Produkten sogenannte API (Application Programming Interface), also Programmierschnittstellen für das „Andocken“ externer IT-Systeme an diese Daten zur Verfügung stehen. Grundsätzlich kann man auch Daten aus proprietären Files wie z.B. einem Word oder Excel extrahieren. Dies ist jedoch aufgrund der Variabilität in der Darstellung und Definition deutlich aufwendiger und weniger wertschöpfend in der Nutzung der gewonnenen Daten. Werden standardisierte Formulare verwendet, wird es wieder einfacher passende Ausleseprozesse zur Nutzung der darin enthaltenen Daten im Sinne des PLM zu gewinnen. Das führt uns zum Anfang zurück, in dem die Forderung nach bestimmten Prozess-Standards aufgeworfen wurde, die sich auch hier, wie man sieht, positiv wie negativ auf die Digitalisierbarkeit und Autonomisierung der Prozesse auswirkt. Im Kontext der Reifegradermittlung zu den Produkten sind zwingend auch die aktuell laufenden Normierungsbemühungen zu einheitlichen Produktdatenpässen zu beobachten. Sobald es hier zu Festlegungen kommt, müssen diese in die Betrachtung einbezogen werden.

Wie gut werden Ihre Produkt- und Produktionsdaten in den IT-Systemen abgebildet?

Lösungs-Hinweis