Aud Daten Bauen? Teil 2: Ein Gedächtnis für den Untergrund – gemeinsam Infrastruktur neu denken


Unter unseren Städten liegt ein verborgenes Netz aus Leitungen, Kanälen und Versorgungswegen. Oft fehlt jedoch ein verlässlicher Überblick, und wertvolles Wissen geht verloren. Eine neue Plattform bündelt diese Informationen, macht sie für alle relevanten Akteure zugänglich und schafft so die Grundlage für bessere Planung und Zusammenarbeit.

Die unsichtbare Infrastruktur unter der Erde ist zentral für unser Leben, doch sie bleibt häufig ein „blinder Fleck“. Planungen und Daten sind verstreut, wechseln mit den Zuständigen oder verschwinden in Archiven. So wird jede Baumaßnahme zum Risiko – für Bauherren, Ingenieurbüros und ausführende Unternehmen.

Inframeta eG setzt genau hier an: Sie soll ein gemeinsames Gedächtnis schaffen, in dem Informationen rund um die unterirdische Infrastruktur dauerhaft zugänglich sind. Es geht nicht darum, alles zentral zu steuern, sondern vorhandenes Wissen sichtbar zu machen und Akteure miteinander zu vernetzen. Wer war wo tätig? Welche Pläne liegen bereits vor? Welche Erfahrungen können weitergegeben werden? Solche Fragen lassen sich künftig leichter beantworten.

Im Mittelpunkt steht weniger die Technik als vielmehr die Kultur des Teilens. Denn Bauprojekte gelingen dort am besten, wo Vertrauen entsteht – und Vertrauen wächst, wenn Wissen geteilt wird. Eine Plattform kann diesen Austausch erleichtern, Doppelarbeit vermeiden und die Qualität von Infrastrukturprojekten nachhaltig verbessern.

Besonders spannend ist dabei die Organisationsform: Statt klassischer Marktlogik setzt das Projekt auf gemeinschaftliche Verantwortung. Unterschiedliche Akteure behalten ihre Eigenständigkeit, profitieren aber von einem neutralen Rahmen für Zusammenarbeit und Wissensaustausch.

 

 

Sie wollen mehr erfahren? Lernen Sie dieses und andere Beispiele für alternative Plattformlösungen genauer kennen. Melden Sie sich hier zu unserer Online-Eventreise “Auf Daten Bauen?” an. Im zweiten Teil geht es um “Alternative Plattformlösungen für den Bau”.

08.10.2025

Termine

Dienstag28.10.202515:30-17:30
Online
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  • Management/Support - Innovation
Auf Daten bauen (Teil 2): Plattform-Strategien im Bauwesen

Plattformstrategien dienen dazu, Ressourcen einzelner wirtschaftlicher Akteure zu bündeln und so einen Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen. Dadurch ermöglichen Plattformen nicht nur eine Effizienzsteigerung, sondern schaffen insbesondere auch neue Möglichkeiten. Aktuelle Debatten zu Plattformstrategien im Bauwesen fokussieren auf den Einsatz digitaler, häufig US-amerikanischer Tools zu Optimierungszwecken. Durch die Sammlung und zentrale Bündelung von Daten werden Transaktionskosten reduziert und dadurch Interaktionen und Transaktionen ermöglicht, die sonst nicht wirtschaftlich möglich gewesen wären. Auf diese Weise steigern digitale Plattformen etwa Effizienz und Qualität in Prozessen, verbessern den Austausch und die Zusammenarbeit, oder ermöglichen ganz neue Anwendungsfälle. Die Zentralisierung von Daten birgt jedoch auch Gefahren, weshalb ihre Verbreitung im Bauwesen weiterhin begrenzt ist: Unter Stichpunkten wie Datensouveränität, Wissensabfluss, Lock-In-Effekte, Monopolisierung, Machtkonzentration werden diese diskutiert.

Doch welche Alternativen zu zentralen Modellen gibt es? Wie können organisationale Lösungen dabei helfen, passende Plattformstrategien für den Mittelstand zu entwickeln? Im zweiten Teil unserer Reihe „Auf Daten Bauen?“ gehen wir diesen Fragen nach und stellen drei spannende Alternativen vor.  

  • Bauform eG: Stellt digitale Anwendungen über Drittanbieter bereit und dient damit wie ein „Webshop für Bauprojekte“ (Platform-as-a-Service). Organisiert ist das Ganze als Genossenschaft, was mehr Datensouveränität und Einflussnahme sichert. 
  • Inframeta eG: Genossenschaftliche Plattform für die lokalen, unterirdischen Infrastrukturen Deutschlands; Vernetzung von Daten und Expert:innen.
  • Plattform V e.V.: Open-Innovation Verein zur Entwicklung gemeinschaftlicher und innovativer Lösungsansätze für die Herausforderungen der Zeit. Für Unternehmen in der Bodenseeregion (über 50 Mitgliedsunternehmen)..

Wir freuen uns auf die Impulse von Sandor Horvath (Bauform eG), Markus Becker (inframeta eG), und Jakob Sieber (Plattform V) und die gemeinsamen Diskussionen!

Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte aus Bauwirtschaft, Architektur, Planung, Projektsteuerung und Handwerk, die sich mit Digitalisierung strategisch auseinandersetzen und den Mehrwert von Plattformstrategien verstehen und Alternativen kennenlernen möchten – jenseits von Schlagworten. Melden Sie sich jetzt noch kostenfrei bis zum 28. Oktober an und gewinnen Sie wertvolle Impulse für datenbasierte Geschäftsmodelle im Bauwesen.

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