Unser Glossar erklärt wichtige Schlüsselbegriffe rund um das digitale Planen, Bauen und Betreiben. Viele unserer Inhalte auf dieser Website sind mit dem Glossar verknüpft, um wiederkehrende Fachbegriffe begreiflich zu machen. Die Fachbegriffe werden dabei auch in zwei gesonderten Schwerpunkten zu den Themen “Nachhaltigkeit” und “Künstliche Intelligenz” vertieft.

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B

Bauablaufsimulation

Die Baublaufsimulation ist eine Bezeichnung für ein Bauwerksmodell, bei dem Modellelemente den Vorgängen eines Terminplans zugeordnet werden. Hierdurch kann wieder der zeitliche Verlauf der Erstellung eines Bauwerks simuliert werden.Planung und Steuerung von Bauablaufplänen können damit besser kontrolliert/optimiert werden.

Anmerkung: Der Begriff 4D ist hier gebräuchlich.

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Bauinformatik

Digitalisierung im Bauwesen kann zu Kostentransparenz, Effizienz und Termintreue beitragen. Insbesondere in Hinblick auf das digitale Planen, Bauen und Betreiben entwickelt die Bauinformatik seit mehr als 25 Jahren die entscheidenden methodischen und technologischen Grundlagen. Die Bauinformatik befasst sich als eine Säule der modernen Bau- und Umweltingenieurwissenschaften mit der Erforschung grundlegender informatorischer Methoden sowie mit der Anwendung und Weiterentwicklung der Informationswissenschaften im Bau- und Umweltbereich und versteht sich als Wegbereiter der Digitalisierung im Bauwesen.

Baustellenlogistik

Die Baustellenlogistik beschreibt das Produktionsflusskonzept einer Baustelle. Dieses Konzept umfasst neben den physischen Aspekten auch den begleitenden Informationsfluss bezüglich des Zeitmanagements sowie der richtigen Menge und Qualität der Baustoffe. Das prozessorientierte Konzept, das für den Material- und Informationsfluss notwendig ist, wird in drei wesentliche Elemente untergliedert:

  1. Beschaffungslogistik = die Koordination der Baustellenverkehre und die Anlieferung auf die festgelegten Anlieferungsflächen;
  2. Produktionslogistik = bedient sich von den vorher genannten Anlieferungsflächen und versorgt über Baustellenverkehre und Zwischenlager die einzelnen (Etagen-)Lager auf auf der Baustelle;
  3. Entsorgungslogistik = die Organisation der Abtransport der anfallenden Abfallaufkommens.
Bauwerksdaten

Die Bauwerksdaten erfassen alle Einzelheiten der Bauten und sind unabdingbar für die Bauwerksdokumentation. Mit der Speicherung dieser Daten wird die Grundlage geschaffen, Bauwerke wie Brücken, Tunnel und Gebäude auch lange Zeit nach Ihrer Errichtung ohne hohen Kostenaufwand auf ihre Sicherheit hin zu überprüfen und ohne hohen Kostenaufwand.

Bauwerksmodell

Das Building Information Model ist das Bauwerksmodell, welches während des Planungsprozesses in zumeist dreidimensionalen, bauteilorientierten Softwaresystemen (BIM-fähige Software) erstellt wird. Dabei ist bei dem Begriff Bauwerksmodell nicht von einem monolithischen Gesamtmodell auszugehen, sondern von der Koordination der Modelle der einzelnen beteiligten Fachplaner (Architekturmodell, Tragwerksmodell, TGA-Modell, etc.). Diese Modelle werden fachspezifische Bauwerksmodelle, kurz Fachmodelle, genannt.

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen

Das BNB ist ein Instrument zur Bewertung und Planung der Nachhaltigkeit von Gebäuden. Es findet in der Regelanwendung bei Öffentlichen Bauvorhaben.
Es dient zur umfassende Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes, bei dem die ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Aspekte sowie die berücksichtig werden. 

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  • Nachhaltigkeit
Big BIM

BIG BIM ist ein gebräuchlicher Ausdruck für die durchgängige und interdisziplinäre Anwendung der BIM-Methode über den Lebenszyklus eines Bauwerkes.

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Big Data
Big Data sind große Datenmengen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Terabyte (1000 GB) oder Petabyte (1 Mio. GB) sind hier mehr die Regel als die Ausnahme. Die anfallenden Daten haben unterschiedliche Datentypen, werden unterschiedlich schnell erhoben und haben Abweichungen in der Qualität. Das heißt, sie sind unstrukturiert und stammen aus unterschiedlichen Quellen, beispielsweise smarten Geräten. Mit Hilfe von Big Data Systemen können diese Daten abgeglichen (z. B. auf gemeinsame Muster untersucht) werden und es lassen sich dadurch neue Zusammenhänge erkennen.
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BIM2FIELD-Strategie

Die Strategie beschreibt, wie die in der Planungsphase generierten Daten und Informationen in der Bauausführung genutzt und übergeben werden, um Unstimmigkeiten während der Herstellungs‐ und Konstruktionsprozesse zu minimieren. Zu implementierende Anwendungsbereiche in der Bauausführung sind z.B.: Fortschrittsüberwachung (terminlicher Soll‐Ist‐Vergleich auf Bauteilebene, Sicherstellung fristgerechter Machbarkeit zukünftiger Aktivitäten) oder modellbasierte Abnahmedokumentation, bzw. Nachweis der Beseitigung von Mängeln

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BIM2FM-Strategie

Die Strategie präzisiert und definiert die Anforderungen betreffend der übergeordneten Zielsysteme des Facility Managements und beschreibt die vollumfänglichen Anforderungen und Informationsbedürfnisse des Betreibers und Nutzers bzw. der Betreibersysteme.

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BIM-Abwicklungsplan

siehe BIM Projektabwicklungsplan

BIM-Anwendungsfall

Die Erreichung eines BIM-Ziels erfolgt anhand der Durchführung von BIM-Anwendungsfällen (auch BIM-Anwendungen genannt). Unter einem BIM-Anwendungsfall ist die Durchführung eines spezifischen Prozesses bzw. eines Arbeitsschrittes unter Anwendung der Methode BIM zu verstehen. BIM-Anwendungsfälle stellen damit Konkretisierungen der zuvor definierten BIM-Ziele dar.

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BIM Collaboration Format

Das BIM Collaboration Format BCF ist ein offenes, herstellerneutrales Dateiformat, welches den Austausch von Nachrichten und Änderungsanforderungen zwischen BIM‐Viewern und BIM‐Autorensoftware unterstützt. Es wurde von buildingSMART entwickelt.

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BIM-Datenbank

Digitale Datensammlung aller baurelevanten Informationen wie Grundrisse, Bauteildaten, 3D Ansichten, Pläne, Baumaterial etc.

BIM-Durchführungsplan

siehe BIM Projektabwicklungsplan

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BIM-Execution-Plan

siehe BIM Projektabwicklungsplan

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BIM-fähige Software

BIM-fähige Software sind parametrische, dreidimensionale und bauteilorientierte CAD Systeme (CAD Systeme der zweiten Generation) und vielfältige Auswertungs- und Simulationstools.

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BIM-Gesamtkoordinator

Der BIM-Gesamtkoordinator prüft und übergibt die Inhalte der Digitalen Projektabwicklung an den BIM-Koordinator. Fungiert als primärer Ansprechpartner für Fragen zur Digitalen Planung zwischen BIM-Manager und dem BIM-Koordinator. Überwacht die Einhaltung der geforderten Informationsqualitäten, Standards und etablierten Verfahren (Best-Practices). Vertritt den AN gegenüber den einzelnen Planungsdisziplinen. Trägt die Verantwortung für das Gesamtmodell, welches aus den einzelnen Fachmodellen zusammengesetzt wird und koordiniert gewerkeübergreifend. Sorgt für die Bereitstellung der Standards und etablierten Verfahren (Best Practice) für das Projekt. Überprüft die zu erbringenden Leistungen und genehmigt die Freigabe. Erstellt regelmäßige Reports Führt die Aufgabenliste für die Punkte, die sich aus der Modellkoordination ergeben und organisiert zu diesem Bereich die Kommunikationsstrategie.

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BIM-Gesamtprozesslandkarte

Eine BIM Gesamtprozesslandkarte zeigt übergreifend die wesentlichen Fragen aus Bestsellerseite auf und wann diese beantwortet sein sollen. 

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BIM Implementierung

Einführung und Einsatz von Building Information Modeling (BIM) in Unternehmen oder Projekten.

BIM-Informationsmanager

Definiert die Informationsbedürfnisse des Auftraggebers (AG), bezogen auf die digitale Projektabwicklung. Nimmt deren Inhalte entgegen und sorgt seitens des AG für interne Weiterverteilung und Auswertung. Stimmt mit dem BIM-Manager die Qualität und Modelltiefe ab. Überwacht die Qualität der digitalen Planung Vertritt den AG gegenüber dem BIM Manager des AN. Organisiert und steuert die Management‐Prozesse rund um die digitale Projektabwicklung für den AG.

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BIM-Koordinator

Der BIM-Koordinator koordiniert die digitale Projektabwicklung in der jeweiligen Planungsdisziplin seitens des Auftragnehmers (AN). Er fungiert als primärer Ansprechpartner für Fragen zur digitalen Planung und Ausführung mit dem BIM Gesamtkoordinator. Er überwacht die Einhaltung der geforderten Informationsqualitäten, Standards und etablierten Verfahren (Best Practice) beim AN. Er sorgt für die nötige Durchgängigkeit in dem Fachbereich des AN und unterstützt die modellbasierte Zusammenarbeit mit dem Blickwinkel des Fachbereichs des AN. Zudem ist er Ansprechpartner für externe und fachbezogene BIM-Belange. Er koordiniert die internen IT Anforderungen des AN mit den Bedürfnissen im Projekt. Verantwortet die Qualitätssicherung aller Daten, bevor diese publiziert werden.

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BIM-Leistung

Leistungen, die unter der Verwendung von BIM-Modellen erbracht werden

BIM-Management

Das BIM-Management ist die zentrale Funktion für die strategische und projektbegleitende Steuerung der BIM-Prozesse sowie die Erfüllung der BIM-Ziele. Der BIM-Manager ist die hierfür verantwortliche Person.

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BIM-Manager

Setzt die Informationsbedürfnisse des Auftraggebers (AG), bezogen auf die Digitale Projektabwicklung, um. Sammelt und übergibt die Inhalte der Digitale Projektabwicklung an den AG. Fungiert als primärer Ansprechpartner für Fragen zur Digitalen Projektabwicklung zwischen Informationsmanager AG und dem BIM Gesamtkoordinator. Organisiert und managt die Digitale Projektabwicklung und Ausführung auf Seite des/ der Auftragnehmer (AN) gemäß BIM Ablaufplan (BAP). Vertritt den AN gegenüber dem Informationsmanager des AG. Setzt die Management‐Prozesse rund um die Digitale Projektabwicklung beim AN um. Berät die Projektleitung des AN bei allen Fragen zum Thema BIM. Stellt einen konsistenten Umgang des modellbasierten Arbeitens durch Regeln, Standards und Prozesse sicher. Fördert die Zusammenarbeit und Kommunikation im Team. Stellt die Kollaborationsplattform bereit, um die erzeugten Unterlagen, in den drei Arten Grafik, Alphanumerik und Dokumente untereinander austauschen zu können. Die Rolle des BIM Managers kann je nach Projektvergabemodell in der Zuständigkeit wechseln.

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BIM-Projektabwicklungsplan

Der BIM Projektabwicklungsplan (BAP) ist ein Richtlinien Dokument, welches die Grundlage einer BIM‐basierten Zusammenarbeit definiert. Er legt die organisatorischen Strukturen und die Verantwortlichkeiten fest, stellt den Rahmen für die BIM‐Leistungen dar und definiert die Prozesse und die Anforderungen an die Kollaboration der einzelnen Beteiligten. Die Modelle und Prozesse werden hierbei in Bezug auf Strukturen, Elemente und Informationen vereinheitlicht. Der BAP legt weiterhin die projektbezogenen Ausprägungen fest und definiert das Maß der Informations‐ und Detailierungstiefe und deren Qualitäten. Der BIM Abwicklungsplan sollte Vertragsbestandteil zwischen AG und Projektteilnehmern werden.

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BIM-Statement

Inhalt des BIM Projektabwicklungsplans. Das BIM Statement ist eine kurze Zusammenfassung von Bauherrenseite, welche Ziele mit dem Einsatz von BIM an diesem Projekt verfolgt werden sollen.

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BIM-Strategie

Die BIM‐Strategie definiert die Absichten und Ziele für die BIM Implementierung in das Projekt, identifiziert und bewertet die BIM‐Anforderungen als Grundlage für den BIM Projektabwicklungsplans (BAP). Die Strategieplanung umfasst dabei die Integration der BIM Methode auf die vorhandenen internen Prozesse des Bauherren/Betreibers, die Identifizierung der Ziele und die Vorgehensweise um BIM in das Projekt zu adoptieren. Die BIM Strategie ist im AIA zu definieren.

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BIM-Viewer

Software zur Betrachtung und teilweise auch Auswertung von Bauwerksmodellen, ohne die Funktionalität zu besitzen, diese zu ändern.

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BIM-Werkzeuge

Der Stufenplan „Digitales Planen und Bauen“ des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beinhaltet folgende Definition: „Building Information Modeling (BIM) beschreibt eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden.“ Um diese Arbeitsmethode umzusetzen, gibt es BIM-Werkzeuge. Diese sind Softwareanwendungen, die speziell für die Unterstützung und Durchführung von BIM-Prozessen entwickelt wurden.

BIM-Werkzeuge ermöglichen es den Nutzenden, das digitale Gebäudemodell zu erstellen, zu bearbeiten und zu analysieren. Diese Werkzeuge bieten Funktionen zur Erstellung von 3D-Modellen, zur Verwaltung von Projektdaten, zur Kollaboration und Koordination zwischen verschiedenen Projektbeteiligten sowie zur Durchführung von Simulationen und Analysen. BIM-Werkzeuge sind somit alle Anwendungen, die entweder Daten für BIM-Modelle generieren oder diese nutzen können.

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Blockchain

Blockchain-Technologien werden als dezentrale Datenbank eingesetzt, um in dezentralen Szenarios “Transaktionen” sicher und verschüsselt zu speichern und zu verteilen. Transaktionen werden in diesem Zusammenhang in einem breiten Verständnis eingesetzt. Eine Transaktion kann demnach auch die “Lieferung eines BIM-Modells” sein. 

Bot

Bot Computerprogramm, das weitgehend automatisch meist einfache, wiederkehrende Aufgaben abarbeitet. Diese Bots sind in ein System integriert und “arbeiten” dort in einem relativ eng eingegrenzten Bereich. Beispiele sind Chatbots, Social Bots und Gamebots (aus: Maschinelles Lernen/Fraunhofer 2018).

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Building Information Management

ist die zentrale Aufgabe für strategische und projektbegleitende Steuerung der BIM-Prozesse sowie die der BIM-Ziele. Der BIM-Manager ist die hierfür verantwortliche Person.

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Building Information Modeling

BIM (Building Information Model) ist die digitale Abbildung von physikalischen und funktionellen Eigenschaften und somit eine Methode der interdisziplinären Zusammenarbeit auf der Grundlage eines n‐dimensionalen, virtuellen Abbilds des Bauwerks. Die Modelle sind dabei die konsistente Abbildung der Information, die eine zuverlässige Basis für relevante Entscheidungen und Leistungsvorhersagen treffen zu können. In der Planung, im Bau und im Betrieb können relevante ökonomische und ökologische Auswirkungen (Qualität, Kosten, Zeit, Umwelt) simuliert, bewertet und optimiert werden.

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Building services engineering (MEP)

MEP steht für die englischen Begriffe “Mechanical, Electrical and Plumbing”. Es bezieht sich also auf die mechanische und elektronische Gebäudeausrüstung sowie Sanitärinstallationen. Diese sollen in ihrer Organisation, Funktionen und der Instandhaltung optimiert werden. MEP Engineering ist ein ganzheitlicher Bestandteil eines Gebäudeprojekts.

MEP design ist ein wichtiger Bestandteil der Gebäudeplanung, mithilfe derer die resultierende Gebäudeausrüstung kostengünstig geplant werden kann und die Instandhaltung dokumentiert wird.

buildingSMART Data Dictionary

Das buildingSMART Data Dictionary (bSDD) ist eine kostenlose und online verfügbare Bibliothek von Bauobjekten und ihren Attributen auf Basis der ISO 12006-3. Sie dient zur weltweiten standardisierten Kennzeichnung von Objekttypen (z.B. Fenster) und Attributen (z.B. Breite) unabhängig von der Landessprache. Technisch ermöglicht wird dies durch die GUID (Globally Unique Identifier). Durch diese Standardisierung ist es Software-Herstellern möglich, spezifische Objekte zu definieren und einschlägige Schnittstellen zum Datentransfer zu entwickeln.

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